Das Logo von BlackAndWhite zeigt die Flaggen Kenias und Deutschlands über zwei Händen, die sich in der Mitte zur Begrüßung reichen. Die linke, weiblich Hand trägt ein farbenfrohes Armband und symbolisiert Kenia, die rechte, männliche Hand ist in einem dunklen Anzug dargestellt und steht für Deutschland. Über den Händen steht der Schriftzug ‚BLACKANDWHITE‘, darunter ‚PAMOJA‘. Das Motiv vermittelt Zusammenhalt und Partnerschaft.

ROLLSTUHL FÜR JOSPHINE

BLACKANDWHITE e.V. (in Gründung)

Das Logo von BlackAndWhite zeigt die Flaggen Kenias und Deutschlands über zwei Händen, die sich in der Mitte zur Begrüßung reichen. Die linke, weiblich Hand trägt ein farbenfrohes Armband und symbolisiert Kenia, die rechte, männliche Hand ist in einem dunklen Anzug dargestellt und steht für Deutschland. Über den Händen steht der Schriftzug ‚BLACKANDWHITE‘, darunter ‚PAMOJA‘. Das Motiv vermittelt Zusammenhalt und Partnerschaft.
Die Geschichte von „Albino-Josphine“ 

In Keumbu, gleich vor dem Krankenhauseingang, waren wir gekommen, um Brillen zu verteilen, doch das Schicksal hatte etwas anderes mit uns vor. Auf Händen und Knien kroch eine Albino-Frau, deren Anwesenheit uns innehalten ließ. Ihr Name war Josephine. 

Im Gespräch erzählte Josephine von den tiefen seelischen Wunden, die sie nicht nur aufgrund ihrer körperlichen Behinderung, sondern auch aufgrund der Grausamkeit anderer trug. Sie ist eine Albino-Frau. Man fragte sie, ob sie verheiratet sei, wer sie jemals heiraten würde oder ob sie Kinder habe. Manche weigerten sich, ihr die Hand zu geben oder ihre Kinder in ihre Nähe zu lassen. Andere wollten nicht vom selben Teller essen oder aus demselben Becher trinken, den sie benutzt hatte. Doch trotz allem blieb Josephine dankbar. „Ich habe eine liebevolle Familie“, sagte sie. „Auch wenn die Leute uns verflucht nennen, sind sie immer für mich da.“ 

Als wir neben ihr knieten, sahen wir die Spuren von vierzig Jahren Kriechen: Ihre Fersen, Knie und Handflächen waren rissig und bluteten. Sie hatte keine Handschuhe, keine Polsterung, nur ihre bloße Haut auf der Erde. Achim und ich mussten nicht weiter fragen. Wir wussten, was zu tun war. 

Drei Tage später kehrten wir mit einem Rollstuhl zurück. 

Josphine konnte es nicht fassen. Fremde, die sie eines Tages kennengelernt hatte, waren zurückgekehrt, um ihr Leben am nächsten Tag zu verändern. Als wir sie in den Rollstuhl hoben, rannen ihr Tränen über die Wangen. Wir umarmten uns, überwältigt von der emotionalen Freude dieses Augenblicks. Nach Jahrzehnten des Krabbelns wie ein Kleinkind hatte Josephine nun die Gabe der Mobilität. Wir verließen Keumbu in dem Wissen, dass dieser Rollstuhl nicht nur ihr Leben verändert, sondern ihr auch ihre Würde zurückgegeben hatte.